Rund 18,4 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Adipositas, gelten mit einem Body-Mass-Index von über 30 also als krankhaft übergewichtig. Bereits 2011 bezeichneten Experten in der Ärztezeitung die weltweite Entwicklung der Erkrankung als Pandemie. Trotz zahlreicher Folgeerkrankungen gibt es bis heute keine medizinische Therapie für Patienten mit Adipositas, deren Kosten durch Krankenkassen in der Regelversorgung übernommen werden können.
Bedarf begründet großes Marktpotenzial
Diesen Bedarf hat das Hamburger Start-up aidhere erkannt und einen digitalen Behandlungsansatz entwickelt. Mit der App zanadio erhalten Patienten mit Adipositas eine einfache und digitale Möglichkeit, ihre Situation langfristig zu verbessern: Die App bietet ein dreiteiliges Programm aus Ernährung, Bewegung und individuellem Coaching, das die Nutzer im Alltag begleitet und unterstützt. Das Programm fußt auf Erkenntnissen verhaltenstherapeutischer Forschung sowie wissenschaftlichen Standards der Bewegungs- und Ernährungslehre. Die Wirksamkeit der App wird aktuell in mehreren Studien, unter anderem in Kooperation mit Prof. Dr. Annette Horstmann von der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, überprüft. Der Behandlungsfortschritt wird innerhalb der App dokumentiert und das Programm fortlaufend an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst.
Die App zanadio soll künftig als “App auf Rezept” fungieren: Die entsprechenden Richtlinien wurden von Beginn an in die Produktentwicklung einbezogen. Ab voraussichtlich Ende Mai 2020 kann eine Registrierung beim Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte beantragt werden, die Zulassung wird im Herbst erwartet.
Ausbau des Produktportfolios geplant
Neben der Adipositas-App zanadio will die aidhere GmbH künftig weitere “Apps auf Rezept” auf den Markt bringen. Der Fokus soll auf der “Behavioral Medicine” liegen, also Ansätzen, die auf der Veränderung von Verhalten basieren, zum Beispiel zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen.
Henrik Emmert, Mitgründer der aidhere GmbH und Managing Director Business Operations, schätzt die aktuelle Marktsituation positiv ein: „Wir nehmen einen starken Zuwachs des Interesses an Digital Health-Lösungen aus dem Markt und auch aus angrenzenden Branchen wahr. Das spiegelt sich unter anderem auch darin wider, dass wir seitens potenzieller Investoren großes Interesse erfahren. Die deutlich gesteigerte Aufmerksamkeit, die Digital Health seit Ausbruch der Corona Pandemie erfährt, sehen wir als große Chance, die Bedeutung digitaler Lösungen, wie Apps, im Gesundheitssektor nachhaltig zu stärken.”
Die App zanadio steht ab 8. Juni 2020 kostenfrei in den gängigen App-Stores (iOS App Store und Android PlayStore) zum Download zur Verfügung. Zur Einrichtung des kostenpflichtigen Behandlungsprogramms ist ein persönlicher Sign-up erforderlich.
Mehr Informationen unter: www.zanadio.de